Häufige Fragen
Besuch beim Kardiologen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Kardiologische Abklärung
Kardiologische Untersuchungen
Fragen zum Besuch beim Kardiologen
Was ist ein Kardiologe?
Ein Kardiologe ist ein Facharzt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Er ist auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße spezialisiert.
Wann sollte man zum Kardiologen gehen?
- Wenn man Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, plötzliche Erschöpfung oder unregelmäßigen Herzschlag bemerkt, sollte eine kardiologische Untersuchung durchgeführt werden.
- Ab etwa 40 Jahren, insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren, ist eine regelmäßige kardiologische Untersuchung sinnvoll, auch wenn keine Symptome vorliegen.
- Wenn man plant, sportlich sehr aktiv zu werden oder eine anstrengende körperliche Aktivität aufzunehmen, besonders nach einer längeren Pause, ist es sinnvoll, sich vorab kardiologisch untersuchen zu lassen.
Was soll man zum Termin beim Kardiologen mitbringen?
Unterlagen, die man - sofern vorhanden - idealerweise mitbringen sollte:
- Liste der Medikamente, die man einnimmt
- Blutuntersuchungsergebnisse (Laborbefund)
- Blutdruck-Ausweis
- Medizinische Berichte, Entlassungsbriefe oder Befunde von früheren Untersuchungen
- Liste der Allergien und Medikamenten-Unverträglichkeiten
Muss man nüchtern zur kardiologischen Untersuchung kommen?
Nein, Sie dürfen vor der Untersuchung normal essen und trinken.
Soll man seine Medikamente vor der kardiologischen Untersuchung einnehmen?
Ja, es ist unbedingt empfehlenswert seine Medikamente wie gewohnt einzunehmen.
Fragen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bin ich gefährdet, einen Herzinfarkt zu bekommen?
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen Herzinfarkt zu erleiden:
- Nicht beeinflussbare Risikofaktoren sind Alter, Geschlecht (Männer haben ein höheres Risiko als Frauen, obwohl dieses Risiko bei Frauen nach der Menopause ansteigt) und eine familiäre Vorbelastung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Wichtige beeinflussbare Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.
Habe ich ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall?
Das Schlaganfallrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Neben klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Alter, Geschlecht, genetischer Veranlagung, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel können verschiedene Herzerkrankungen, wie z. B. Vorhofflimmern, die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall erhöhen.
Auch Einengungen der Halsschlagadern können das Risiko erhöhen.
Bin ich gefährdet, an einem plötzlichen Herztod zu versterben?
Verschiedene Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod:
- Patienten mit Koronarer Herzkrankheit, bestimmten Herzklappen- oder Herzmuskel-Erkrankungen
- Patienten mit elektrischen Herzproblemen (genetisch bedingt, als Nebenwirkung von Medikamenten oder bei schweren Elektrolytstörungen)
- Substanzen wie Kokain, Amphetamine oder andere Stimulanzien können das Risiko für einen plötzlichen Herztod stark erhöhen.
Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Risiko reduziert werden.
Was ist eine Koronare Herzkrankheit?
Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronararterien), die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Sie entsteht durch eine Verengung oder Blockade dieser Gefäße, meist infolge von Atherosklerose (Arterienverkalkung). Diese Verengung reduziert den Blutfluss zum Herzmuskel, sodass es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen kann.
In schweren Fällen kann dies zu einem Herzinfarkt führen.
Die KHK ist eine ernste, aber behandelbare Erkrankung, wenn sie frühzeitig erkannt und konsequent behandelt wird.
Was bedeutet Herzinsuffizienz (Herzschwäche)? Kann ich damit normal leben?
Herzinsuffizienz (auch Herzschwäche genannt) ist eine Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen, um die Organe und Gewebe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Dies führt zu einer Vielzahl von Symptomen wie Atemnot (Dyspnoe), Wassereinlagerungen (Ödeme), Gewichtszunahme, nächtlichem Wasserlassen (Nykturie), Müdigkeit, Leistungsschwäche und schneller Erschöpfung, Herzklopfen oder Herzrhythmusstörungen sowie Husten (insbesondere nachts).
Herzinsuffizienz ist eine schwerwiegende, aber behandelbare Erkrankung. Mit der richtigen Therapie und einem angepassten Lebensstil können viele Betroffene ein normales Leben führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.
Was ist eine Herzklappenerkrankung? Brauche ich eine Operation?
Das Herz besitzt vier Klappen. Diese öffnen und schließen sich bei jedem Herzschlag, um den Blutfluss in die richtige Richtung zu lenken. Wenn eine dieser Klappen nicht richtig funktioniert, spricht man von einer Herzklappenerkrankung.
In vielen Fällen reicht eine Beobachtung oder medikamentöse Behandlung aus.
Wenn die Symptome jedoch das Leben beeinträchtigen oder das Risiko für eine Schädigung des Herzmuskels oder andere Komplikationen steigt, kann eine Operation notwendig sein.
Die chirurgische Behandlung erfolgt entweder durch Reparatur oder Ersatz der Klappe. Dank moderner Techniken kann der Eingriff häufig minimalinvasiv erfolgen, was insbesondere für ältere Patienten vorteilhaft ist.
Was ist Bluthochdruck (Hypertonie) und wie gefährlich ist er?
Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) ist eine Erkrankung, bei der der Druck des Blutes in den Arterien dauerhaft zu hoch ist. Das Herz muss mehr Kraft aufbringen, um das Blut durch die Blutgefäße zu pumpen.
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäße, das Herz und andere Organe wie die Nieren und das Gehirn. Zu den wichtigsten Gefahren gehören: Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Nierenversagen und Sehprobleme bis hin zur Erblindung.
Bluthochdruck verläuft, insbesondere in den frühen Stadien, oft symptomlos. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich verringern.
Fragen zur kardiologischen Abklärung
Abklärung von Bluthochdruck
Die Abklärung von Bluthochdruck umfasst üblicherweise Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutdruckmessung (auch 24-Stunden-Messung), EKG, Echokardiographie und Blutuntersuchungen.
Gegebenenfalls kann auch eine weitere Diagnostik wie Urinuntersuchungen sowie Nieren- und Gefäßdiagnostik notwendig sein.
Ein Besuch beim Kardiologen ist insbesondere bei schwer kontrollierbarem Bluthochdruck, Symptomen wie Brustschmerzen oder Atemnot, Organschäden oder plötzlichem Blutdruckanstieg wichtig.
Auch bei zusätzlichen Risikofaktoren (z. B. Diabetes, Übergewicht) oder Verdacht auf sekundäre Ursachen (z. B. Nierenerkrankungen) sollte der Bluthochdruck gründlich abgeklärt werden.
Bei neu diagnostiziertem Bluthochdruck ist ebenfalls eine kardiologische Untersuchung sinnvoll. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um Schäden am Herz-Kreislauf-System zu verhindern.
Abklärung bei Herzerkrankungen wie KHK, Herzklappenerkrankungen und Herzschwäche
Üblicherweise sollte man bei Herzerkrankungen wie KHK, Herzklappenerkrankungen und Herzschwäche regelmäßig alle 6 bis 12 Monate zum Kardiologen gehen, um die Herzgesundheit zu überwachen und ggf. Therapie-Anpassungen vorzunehmen. Bei akuten Veränderungen oder neuen Symptomen wie Brustschmerzen, Atemnot oder Schwindel sollte sofort ein Termin vereinbart werden.
Die Abklärung umfasst in der Regel Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Echokardiographie, Blutuntersuchung, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG sowie ggf. Herz-CT/-MRT und Herzkatheteruntersuchung.
Kontrolle nach einer Herzoperation oder -intervention
Nach einem Herzeingriff sollte man in der Regel 1–3 Monate danach zur kardiologischen Kontrolle gehen, um die Heilung und Funktion des Herzens zu überprüfen. Weitere Kontrollen sind je nach Eingriff und Gesundheitszustand alle 6–12 Monate sinvoll.
Die Kontrolle umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Echokardiographie, Blutuntersuchungen, Wundkontrolle sowie Überprüfung von Herzfunktion, Rhythmus und Medikamentenwirkung. Gegebenenfalls kann auch eine weitere Diagnostik wie eine Ergometrie erforderlich sein.
Diese Untersuchungen helfen, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und die Behandlung anzupassen.
Abklärung von Brustschmerzen
Schmerzen in der Brust sollten immer ernst genommen werden, da sie auf gefährliche Herzprobleme hinweisen können, einschließlich eines drohenden Herzinfarkts.
Die Abklärung von Brustschmerzen umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Herzultraschall (Echokardiographie) und Blutuntersuchungen.
Gegebenenfalls kann auch eine weiterführende Diagnostik wie Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Herz-CT oder Herzkatheteruntersuchung notwendig sein.
Abklärung von Atemnot
Atemnot kann viele Ursachen haben (z. B. Lungenprobleme, Blutarmut usw.). Häufig kann Atemnot jedoch auch ein Symptom einer Herzkrankheit sein und sollte nicht ignoriert werden.
Die kardiologische Abklärung von Atemnot umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Herzultraschall (Echokardiographie) und Blutuntersuchung.
Gegebenenfalls kann auch eine weiterführende Diagnostik wie Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Herz-CT, Herzkatheteruntersuchung oder Spiroergometrie notwendig sein.
Abklärung von Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) können harmlos oder gefährlich sein.
Zum Kardiologen sollte man bei Herzrhythmusstörungen gehen, wenn sie häufig, anhaltend oder mit Symptomen wie Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel oder Ohnmacht einhergehen.
Auch bei Verdacht auf Vorhofflimmern, Belastungsbeschwerden oder bekannten Herzerkrankungen ist eine Abklärung wichtig.
Die Abklärung von Herzrhythmusstörungen umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie und Blutuntersuchung.
Gegebenenfalls kann auch eine weiterführende Diagnostik wie ein Belastungs-EKG, die Implantation eines Loop-Rekorders oder eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) notwendig sein.
Screening auf Verengungen der Halsgefäße
Das Screening auf Halsgefäßverengungen umfasst eine Ultraschalluntersuchung (Doppler-/Duplexsonografie), um arterielle Engstellen frühzeitig zu erkennen.
Der Ultraschall der Halsschlagadern ist sinnvoll bei neurologischen Symptomen (wie Taubheitsgefühl, Sehstörungen, Schwäche oder Sprachstörungen), bei einer Schlaganfall-Vorgeschichte sowie bei Vorliegen von Risikofaktoren (wie Bluthochdruck oder Diabetes). Auch vor bestimmten chirurgischen Eingriffen oder zur Überwachung von Atherosklerose wird er häufig empfohlen.
Vorsorgeuntersuchung vor atherosklerotischen Erkrankungen
Eine kardiologische Vorsorgeuntersuchung umfasst eine Risikofaktor-Analyse, Laboruntersuchungen, Blutdruckmessung, EKG, Herz-Ultraschall sowie ggf. Gefäß-Ultraschall zur Früherkennung atherosklerotischer Veränderungen und gegebenenfalls Einleitung präventiver Maßnahmen.
Freigabe-Untersuchung vor Operationen
Die kardiologische Freigabe-Untersuchung vor Operationen umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG, Blutdruckmessung, Herz-Ultraschall und ggf. Belastungstests.
Sie ist insbesondere sinnvoll bei bekannten Herzkrankheiten (z. B. koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Arrhythmien), bei Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Risikofaktoren, bei Vorliegen von Symptomen wie Brustschmerzen oder Atemnot, bei älteren Patienten oder wenn eine größere, belastende Operation geplant ist.
Die kardiologische Untersuchung hilft sicher zu stellen, dass das Herz ausreichend stabil ist, um den Stress einer Operation zu bewältigen
Fragen zu Untersuchungen
EKG
Eine 12-Kanal-Ruhe-EKG (Elektrokardiogramm) -Untersuchung erfasst die elektrische Herzaktivität im Liegen.
Das EKG dient der Diagnose von Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, elektrischen oder strukturellen Herzerkrankungen und dauert wenige Minuten.
Langzeit-EKG
Eine Langzeit-EKG-Untersuchung zeichnet die elektrische Herzaktivität über 24–72 Stunden auf.
Sie hilft, Herzrhythmusstörungen, Synkopen oder vorübergehende Symptome wie Schwindel oder Herzrasen abzuklären.
Langzeit-Blutdruckmessung
Ein gut eingestellter Blutdruck hilft Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen. Oft reichen einzelne Messungen nicht aus, um eine Therapieanpassung durchzuführen. Falsch hohe Blutdruckwerte beim Ordinationsbesuch werden häufig beobachtet.
Die Langzeit-Blutdruckmessung überwacht die Blutdruckwerte über 24 Stunden.
Sie dient der Diagnose und Therapieüberwachung von Bluthochdruck, indem Tag-Nacht-Schwankungen und Durchschnittswerte erfasst werden.
Echokardiographie
Die Echokardiographie ist ein Ultraschall des Herzens. Damit werden Herzfunktion, -struktur und -klappen untersucht.
Sie dient der Diagnose von verschiedenen Herzkrankheiten wie z. B. Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Klappenfehlern oder Herzmuskelveränderungen.
Ergometrie
Die Ergometrie ist ein Belastungs-EKG auf einem Fahrradergometer. Der Patient fährt auf einem stationären Fahrrad, während die Belastung schrittweise erhöht wird. Dabei werden kontinuierlich Herzfrequenz, Blutdruck und EKG überwacht.
Mit dieser Untersuchung wird die Herzfunktion unter Belastung überprüft. Sie hilft bei der Diagnose von Durchblutungsstörungen, Rhythmusstörungen und der Beurteilung der körperlichen Belastbarkeit.
Knöchel-Arm-Index Messung
Die Knöchel-Arm-Index Messung vergleicht den Blutdruck am Arm und am Knöchel. Sie hilft z. B., Durchblutungsstörungen an den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit pAVK) zu diagnostizieren.
Carotis-/Vertebralis-Duplex-Sonographie
Die Carotis-/Vertebralis-Duplex-Sonographie ist eine Ultraschalluntersuchung, die Blutfluss und Gefäßverengungen in den Halsschlagadern und Wirbelarterien misst, um Schlaganfallrisiken zu beurteilen.